Menorca stand schon immer irgendwo im Schatten seiner mallorquinischen Schwesterinsel – zumindest auf dem Papier und wenn man die Besucherzahlen als verbindliches Maß ansetzt. Dass es der „Kleinen“ aber durchaus recht sein kann, merkt man daran, dass eben genau diese Besucherströme, die Mallorca über die Jahre geprägt haben, fehlen. Und so konnte sich eine gesunde Verbindung zwischen Moderne und Tradition entwickeln.
Wer nach Menorca kommt und auf der Suche nach exzessivem Partyspaß ist, bekommt höchstens ein mitleidiges Schulterzucken von den Einwohnern. Hier sind Naturliebhaber, Hobbyarchäologen und Sonnenanbeter am Zug. Dramatische Steilküsten ziehen in den Bann und lassen Demut aufkommen, Sandstrände sind eher rar, aber durchaus vorhanden. Vom 179 km langen Rundwanderweg „Camí de Cavalls“, über die zahlreich verstreuten, prähistorischen Relikte bis hin zum knapp 2.000 Hektar großen Naturschutzpark „Albufera des Grau“ – Menorca schenkt dem Besucher nichts, er muss es sich verdienen.
Nicht umsonst wurde die Insel 1993 von der UNESCO zum Biosphärenreservat ernannt. Und das ist gut so.
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